Georg Friedrich Händel: Judas Maccabäus
Carolina Rüegg – Sopran
Annina Papazian – Alt
Jens Lauterbach – Tenor
Joachim Höchbauer – Bass
apollo-chor salve musica e. V. und Orchester
Projektchor des Luisen-Gymnasiums Düsseldorf
Leitung – Christiane Sauer
Samstag • 24. Mai 2014 • 19 Uhr – Chorkonzert
Sonntag • 25. Mai 2014 • 18 Uhr – 16. Benefizkonzert
Klosterkirche der Franziskaner Oststraße / Immermannstraße • Düsseldorf
Benefiz zugunsten der Obdachlosenarbeit des Franziskanerklosters und der Ordensgemeinschaft der Armen-Brüder des heiligen Franziskus, Sozialwerke e. V.
Wie das Titelbild entstand
In die Gestaltung des Plakates sind in diesem Jahr zum ersten Mal Luisen-Schülerinnen und Schüler einbezogen worden. (…)
Der Freiheitskampfer Judas Maccabäus hat in einer ausweglos erscheinenden Situation das unterdrückte jüdische Volk von der syrischen Fremdherrschaft befreit und den missbrauchten Tempel gereinigt und „neueingeweiht”. Georg Friedrich Handel zieht in seinem Oratorium zu Ehren der Niederschlagung des Aufstandes der schottischen Jakobiten gegen die englische Herrschaft Parallelen zu der Befreiung Israels. Auf der Basis dieser Geschichte sollten die Kursmitglieder nach geeigneten Motiven suchen.
Sehr schnell begeisterte die Schülerinnen und Schüler die Bildidee (…), den Chanukkaleuchter körperlich darzustellen und als Bild zu legen. Es handelt sich hierbei nicht um die bekanntere Menora, den siebenarmigen Leuchter, sondern um den neunarmigen Chanukkaleuchter, der für das Lichtwunder von Chanukka, des Festes zur Wiedereinweihung des entweihten Tempels steht. Zur Durchführung dieses Rituals stand den Israeliten nur noch sehr wenig geweihtes Öl zur Verfügung, das höchstens gereicht hatte, den Tempel einen Tag lang zu erleuchten. Durch ein Wunder brannte es jedoch acht Tage lang.
Der angezündete Leuchter, bestehend aus der Dienerkerze Schamasch und den acht Kerzen, die die Dauer des Wunders repräsentieren, wird als Bekenntnis zum Judentum während des Chanukkafestes in den Fenstern aufgestellt. Damit soll der Sieg des jüdischen Volkes dargestellt werden.
Kurz vor ihrer Studienfahrt haben sich die Schülerinnen und Schüler trotz Bahnstreiks und kühlen Wetters nachmittags am Rhein getroffen und gemeinsam das Bild gelegt. (…) Für alle Beteiligten war die gemeinsame Gestaltung des Plakates eine bereichernde Zusammenarbeit, die unbedingt fortgeführt werden sollte.
Annemarie Vogelbusch
Eine Konzertkritik aus dem Jahr 1819
Nach: Allgemeine Musikalische Zeitung: mit besonderer Rücksicht auf den österreichischen Kaiserstaat, Band 4, Wien 1820, S. 29–32.
Correspondenz-Nachrichten
Leipzig, im Nov. 1819
Aufführung von Händel‘s Judas Maccabäus
Am 14. November wurde den Freunden und Kennern wahrhaft grosser, mit Poesie vereinigter Musik ein seltener, erhabener Genuss zu Theil. Zum Benefiz des Instituts für alte und kranke Musiker wurde in dem jährlichen Concert im Gewandhaus-Saale wie im Jahre 1815 Händel‘s Alexander-Fest so jetzt das Oratorium Judas Maccabäus, von diesem unsterblichen Meister, nach der (von Gerler in seinem Lexicon nicht bemerkten, und vielleicht minder bekannten) Mozart‘schen Bearbeitung aufgeführt. […] Die Mitwirkung des braven Orchesters war glänzend und kräftig. Die Länge des Oratoriums hatte freylich Abkürzungen nöthig gemacht, die der Enthusiast der Händelschen Muse wohl bedauert, die aber dem Zusammenhange des Ganzen nicht zu schaden schienen, und die Aufmerksamkeit der zahlreichen Versammlung unermüdet erhielten, so dass es in drey, mit zwey Pausen unterbrochenen Abtheilungen nur zwey Stunden dauerte. […] Vielleicht stimmen indess manche Leser mit meinen Gefühlen und Urtheilen, die ich hier kürzlich mittheile, überein. Schon die herrliche Quverture entzückte mich; sie begann mit einem langsamen gefühlvollen Satze, worauf eine lebhafte Fuge folgte. Welcher tiefe Ausdruck, welche Kraft, Fülle, Pracht, Erhabenheit in den Chören, unter denen es schwer ist, eines vor dem andern auszuzeichnen! Um zugleich die Verkürzungen des Ganzen zu beurtheilen, bemerke ich die Aufeinanderfolge der Stücke. Chor: „Klagt, Söhne Judas, klagt etc.“ Recitativ, Sopran: „Ja, Brüder, klagt etc.“ Chor: „Wir weih‘n dem Edlen Klag‘ und Schmerz etc.“ Recitativ, Bass: „Nicht ganz umsonst ist eure Klage etc.“ Chor: „Du Gott, dem Erd‘ und Himmel schweigt etc.“ Recitativ, Bass: „Vernehmt! die Gottheit spricht durch mich etc.“ Bass–Arie: „Auf! Herr des Herrn! zum Widerstand etc.“ Wie hinreissend energisch war das darauf folgende Chor: „Wohlan! Wohlan! wir folgen gern etc.“ Recitativ Tenor: „Wie sehr entzückt mich dieser Muth etc.“ Welche unendliche Fülle, Harmonie und Innigkeit in dem Schluss–Chor des ersten Theils: „Du Held, o mach‘ uns frey etc.“ Eben so originell und ausdrucksvoll der Anfangs–Chor des zweyten: „Fall ward sein Loos etc.“ Recitativ, Sopran: „Wie süss wird nun nach herber Müh‘ im Schoos der Sicherheit, die Ruhe seyn!“ Hohe Freude erschallt nun in dem Chor: „Heil Jadäa, glücklich Land etc.“ Tiefe Trauer in der Arie und dem Chor: „Du sinkst, ach armes Israel etc.“ Kriegerischer Muth, nach dem Tenor–Recitativ: „Wohlan, aufs neue rüstet euch mit Muth etc.“, in den aufmunternden Tönen der eigenen schönen Tenor–Arie: „Blas‘t die Trommet! Erhebt ein Feldgeschrey etc.“, nebst dem unbeschreiblichen, hinreissend feurigen, tief eindringenden Schluss–Chor des zweyten Theils: „Uns weckt der schrecklich süsse Schall etc.“ Wie andächtig und inbrünstig ist das Anfangs–Chor des dritten Theils: „Vater und Gott! Etc.“ Hierauf Recitativ, Sopran: „Seht, seht! es bricht aus dem Altar hervor etc.“ Heiter und lieblich ertönt darauf ein Chor: „Seht, er kommt mit Preis gekrönt etc.“ (diess schöne Thema hat bekanntlich van Beethoven zu seinen schönen Variationen fürs Pianoforte mit Violine in G–dur benutzt). Hierauf die prachtvollen Fugen–Chöre: „Singt unserm Gott etc.“ und, nach dem Bass–Recitativ: „Fried‘ über Juda etc.“: „Hallelujah! Amen! etc.“
M.