Antonio Caldara – Leben und Werk


Ein italienischer Cellist und Komponist

geb. 1670 in Venedig, gest. 1736 in Wien

Antonio Caldara erhielt seine Ausbildung vermutlich bei Giovanni Legrenzi in Venedig. Er gehört mit seinem Schaffen zu den Komponisten des venezianischen Spätbarocks. Hier zur Erinnerung eine Auswahl für die drei Phasen des Barocks: Frühbarock von ca.1580 bis 1620 (u. a. Monteverdi, Gabrieli), Hochbarock von ca. 1620 bis 1680 (u. a. Torelli, Vitali, Schütz, Purcell), Spätbarock von ca. 1680 bis 1750 (u. a. Scarlatti, Vivaldi, Couperin, Rameau sowie Händel, Bach, Telemann und Buxtehude, Croft, Pachelbel, Marchand).

Antonio Caldara erhielt seine Ausbildung vermutlich bei Giovanni Legrenzi in Venedig. Er gehört mit seinem Schaffen zu den Komponisten des venezianischen Spätbarocks. Hier zur Erinnerung eine Auswahl für die drei Phasen des Barocks: Frühbarock von ca.1580 bis 1620 (u. a. Monteverdi, Gabrieli), Hochbarock von ca. 1620 bis 1680 (u. a. Torelli, Vitali, Schütz, Purcell), Spätbarock von ca. 1680 bis 1750 (u. a. Scarlatti, Vivaldi, Couperin, Rameau sowie Händel, Bach, Telemann und Buxtehude, Croft, Pachelbel, Marchand).
G. Legrenzi (1626-1690) war als Priester zunächst Organist, Geiger und Komponist in Bergamo. Dort bekam er schon mit 19 Jahren eine Anstellung an der Kirche San Maria Maggiore. Er bewarb sich später vergeblich in Venedig (1665), Mailand (1669) Parma (1670) und Bologna (1671) und ließ sich schließlich in Venedig nieder. Er wurde dort Kapellmeister am Markusdom. Zu seinen Schülern gehörten neben A. Caldara unter anderen A. Lotti, D. Gabrieli und möglicherweise auch der junge A.Vivaldi.

G. Legrenzi (1626-1690) war als Priester zunächst Organist, Geiger und Komponist in Bergamo. Dort bekam er schon mit 19 Jahren eine Anstellung an der Kirche San Maria Maggiore. Er bewarb sich später vergeblich in Venedig (1665), Mailand (1669) Parma (1670) und Bologna (1671) und ließ sich schließlich in Venedig nieder. Er wurde dort Kapellmeister am Markusdom. Zu seinen Schülern gehörten neben A. Caldara unter anderen A. Lotti, D. Gabrieli und möglicherweise auch der junge A.Vivaldi.

Caldaras unmittelbare Popularität mag daran gelegen haben, dass er Traditionsbewusstsein mit höchster Originalität zu verbinden verstand. Seine Laufbahn unterteilt sich in vier Phasen:

  • die freischaffenden Jahre als Cellist an Sankt Marco in seiner Heimstadt Venedig (1693-1700),
  • die Zeit als Kapellmeister im Dienste des Herzogs F.C. Gonzaga in Mantua (1700-1707),
  • der Aufenthalt in Rom als Kapellmeister des Prinzen F.M. Ruspoli (1709-1716) und
  • die restlichen Jahre als Vizekapellmeister am kaiserlichen Hofe in Wien (1716-1736).

Sein Arbeitgeber Kaiser Karl VI. (1711-1740, römisch-deutscher Kaiser und Erzherzog von Österreich sowie Souverän der übrigen habsburgischen Erblande) dirigierte damals einige Opern seines Vizekapellmeisters auch selbst. Die gut arrangierte Mischung von italienischen und deutsch-österreichischen Elementen brachte der Musik des Venezianers in Wien großen Erfolg.

Als angehender Komponist wandte er sich primär zwei bewährten Gattungen zu: zum einen der Oper mit ihren vielversprechenden Aussichten auf Ruhm und Reichtum und zum anderen einer Reihe von kleineren Instrumental- und Vokalwerken. Er machte sich mit über 3.400 komponierten Werken, darunter mehr als 80 Opern, 43 Oratorien, etwa 150 Sinfonien, Messen, Serenaden, Kantaten und Motetten, Madrigale und Serenaden sowie über 300 Kanons einen Namen. Im Genuss einer sicheren Stellung scheint er jede Gelegenheit, die sich ihm als Hofmusiker bot, genutzt zu haben.

Das kirchenmusikalische Werk von Antonio Caldara ist bis dato wenig erforscht. Unter den sechs Messen aus der Sammlung „Sex Missae / Selectissimae“, die 1748 in Bamberg gedruckt wurde, ist die „Missa in G“ die kürzeste. Diese Eigenschaft, sowie eine besonders lockere Faktur kennzeichnen sie als eine ausgesprochene „Gebrauchsmesse“. Sie folgt den traditionellen Abschnitten der Liturgie: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Hosanna, Benedictus, Agnus Dei und Dona nobis pacem, geschrieben in lateinischer Sprache und für eine kleine Instrumentalbesetzung (zwei Violinen, Violoncello und Orgel).

In diesen Kompositionen setzte sich damals der Typus der sogenannten Kantatenmesse durch, in der geschlossene chorische und solistische Teile (SATB) kontrastierend gegeneinander gesetzt wurden. In den Chorsätzen wechselten homophone und polyphone Abschnitte miteinander ab.

(Recherchiert im Oktober 2014)

Martin Held