Messa di Rimini 2023


Sommerkonzert 2023

Ein kleiner und spannungsreicher musikalischer Wettbewerb zweier jugendlicher Komponisten – Mozart und Rossini – mit einem Te Deum und einer Messe, natürlich mit Solisten, Chor und Orchester. Auf dem Programm steht auch eine Haydn-Sinfonie.

Messa di Rimini 2023
3. JUNI 2023 19 UHR
4. JUNI 2023 18 UHR Benefizkonzert

ST. MARIÄ EMPFÄNGNIS OSTSTRASSE 42, DÜSSELDORF

Joseph Haydn: Sinfonie in C
Wolfgang Amadeus Mozart: Te Deum laudamus
Gioachino Rossini: Messa di Rimini

Clementine Jesdinski · Sopran
Natalie Mol · Mezzo
Leonhard Reso · Tenor
Joel Urch · Bass
Christiane Sauer · Leitung

apollo-chor salve musica e.V. und Orchester · Projektchor des Luisen-Gymnasiums Düsseldorf

Die Messa di Rimini

Das Opernschaffen Rossinis ist von Kirchenmusik umgeben. In seiner Jugend lernte er diese in der Ausbildung, auch als Sänger, intensiv kennen und er machte erste kompositorische Erfahrungen. Im Alter schuf er Meisterwerke wie das Stabat Mater und die Petite Messe solennelle.

Die Messa di Rimini gehört in die erste Schaffensphase seines Lebens und entstand 1809 für die dortige Kathedrale. Rossini war da siebzehn Jahre alt. Er schrieb sechs weitere Messen, die als Gebrauchskunst für die Gläubigen im Gottesdienst gedacht waren und nur handschriftlich überliefert sind. Sie fanden keine weitere Beachtung und werden erst heute wieder entdeckt. Eine Abschrift der Messe ging auf verschlungenen Wegen in den Besitz eines unbekannten Käufers über. Wie das Manuskript nach Paris kam, ist fraglich. Am Ende gelangte es in den Besitz von Luigi Bordèse, der 1881 eine gedruckte Ausgabe der Komposition herausgab. Man kann davon ausgehen, dass die Messa di Gloria 1881 in Paris aufgeführt wurde.

Die Messa di Rimini ist eine Kyrie-Gloria-Messe, wobei gemäß italienischer Tradition dem Gloria in zehn Nummern viel Raum gegeben wird. Diese Messform, bei der Credo, Sanctus und Agnus Dei nicht vertont werden, heißt deswegen auch missa brevis: kurze Messe. Die Messa di Gloria ist die längste und musikalisch ausgefeilteste frühe Messe Rossinis. Sie besteht aus Sätzen für gemischten Chor, Arien für die vier Solisten, aber auch Sätzen für Duett und Quartett. Die Musik ist geradlinig, reich an Melodie und klanglicher Schönheit. Im Vergleich mit anderen Werken Rossinis aus dieser Zeit zeigt sich, dass er noch auf der Suche nach seinem eigenen Stil war. Dennoch ist seine spätere Meisterschaft schon deutlich zu erkennen.


Wolfgang Amadeus Mozart: Te Deum laudamus

Wolfgang Amadeus Mozarts Te Deum, zu einem uns unbekannten festlichen Anlass mit Pauken und Trompeten instrumentiert, ist vergleichsweise kurz, steht in der strahlenden Tonart C-Dur und besteht aus vier unterschiedlich langen Sätzen.

Lange Zeit wurde Mozart als Komponist für dieses Werk bestritten, da eine Quelle für seine Autorenschaft fehlte. Auch gab es deutliche Ähnlichkeiten zu einem Te Deum von Michael Haydn. Nachdem ein Stimmensatz in Salzburg gefunden wurde, der aufgrund der handschriftlichen Eintragungen seines Vaters auf W. A. Mozart zurückgeführt werden konnte, ist klar, dass dieser der Komponist des Meisterwerks ist. So konnte auch die Entstehungszeit geklärt werden, weil Mozart hier als Konzertmeister tituliert wird, welches Ehrenamt er in Salzburg im Oktober 1769 erhielt. In der kurzen Zeit bis zu seiner Italienreise im Dezember 1769 ist das Werk wohl für einen feierlichen Moment geschaffen worden.

Es ist erstaunlich, dass der erst Dreizehnjährige diese Aufgabe so erwachsen und souverän lösen konnte. Die Musik überzeugt in ihrer Textausdeutung durch Takt- Tempo- und Charakterwechsel. Sie kann uns heute noch mit Freude erfüllen. Der erste Satz, das Allegro, umfasst den größten Teil des Textes. Das langsame, innige Adagio „Tu ergo quaesumus“ dauert nur wenige Takte. Es folgt ein rasches, tänzerisches „Aeternum fac“ im 3/4-Takt, bevor in einer prächtigen Doppelfuge die zentrale Aussage „In te, Domine, speravi – Auf dich, Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt“ ausgeführt wird.