Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Missa in C „Krönungsmesse“ für Soli, Chor und Orchester
François Devienne (1759-1803)
Konzert Nr. 7 e-moll für Flöte und Orchester
Das 12. Benefizkonzert in der Klosterkirche der Franziskaner zugunsten deren Obdachlosenarbeit
Samstag 29. Mai 2010, 20.00 Uhr
Sonntag 30. Mai 2010, 18.00 Uhr
Die Mitwirkenden:
apollo-chor salve musica e.V. und Orchester
Projektchor Städt. Luisen-Gymnasium
Solisten:
Karolina Rüegg Sopran
Jewgenija Krinizkaja Alt
Wolfgang Klose Tenor
Wolf Latzel Bass
Christiane Sauer Flöte
Leitung: Christiane Sauer
Einige Anmerkungen zu Mozarts „Krönungsmesse“
Im Januar 1779 nahm Wolfgang Amadeus Mozart seinen Dienst als Hoforganist des Salzburger Erzbischofs auf, den er bis zu seiner Reise nach München versah. In diesen beiden letzten Salzburger Jahren Mozarts, aus denen nur wenige biographische Einzelheiten überliefert sind, entstanden die beiden C-Dur-Messen KV 317 und 337.
Während die letzte unvollendete Messe vor dem großen c-Moll-Fragment KV 427 weniger beachtet worden ist, stellt das ältere Schwesterwerk KV 317, die „Krönungsmesse“, die wohl volkstümlichste Kirchenkomposition Mozarts dar und gehört zu den bekanntesten Messvertonungen überhaupt. Mozart beendete dieses Werk laut Datum in der Partitur am „23. di marzo 1779“. Ihr festlicher Charakter liegt in der reichen Orchesterbesetzung mit Oboen, Fagotten, Hörnern, Trompeten, Posaunen, Pauke, Streichern und Orgel.
Die ursprüngliche Annahme, dass dieses Werk seinen Namen wegen der musikalischen Andachten an ein gekröntes Marienbild in der Wallfahrtskirche zu Maria Plein – am 20. oder 27. Juni 1779 – erhalten hat, ist zweifelhaft. Die erste Aufführung hätte dann erst im Frühsommer 1779 zu diesem Krönungsfest stattfinden müssen. Das Datum in Mozarts Partitur deutet eher auf die Verwendung in der Salzburger Osterliturgie hin – die große zeitliche Distanz zwischen dem Abschluss der Komposition und den Marienfeierlichkeiten macht eine Verbindung der Messe mit der Kirche in Maria Plein äußerst unwahrscheinlich. Überdies wäre dort aus Raumgründen eine repräsentative Aufführung des groß besetzten Werkes nur schwer realisierbar gewesen.
Selbst in den Aufführungsverzeichnissen der Wiener Hofkapelle, in denen im Januar 1823 die als „Missa solemnis“ bekannte C-Dur-Messe KV 337 als „Krönungsmesse“ eingetragen ist, findet sich diese Bezeichnung erst im Jahre 1873. Dieser Beiname kam also erst Anfang des 19. Jahrhunderts auf, nachdem die Wiener Hofkapelle 1790 diese Messe zur Krönung Kaiser Leopolds II. und späterhin zu wiederholten Malen bei Krönungsfeierlichkeiten zur Aufführung gebracht hatte. Neuere Erkenntnisse beziehen sich auch auf die „ziemlich sichere“ Tatsache, dass die Messe 1792 bei der Krönung des letzten deutschen Kaisers Franz I. zum König von Böhmen in Prag aufgeführt wurde.
Wie viele andere populär gewordenen Werktitel hat also auch Mozarts „Krönungsmesse“ ihren Namen der Nachwelt zu verdanken.