RP zur Krönungsmesse 2010


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Aus: Rheinische Post, Mai 2010

Benefiz-Konzert für Obdachlose

Schüler, Eltern und Lehrer des Luisen-Gymnasiums haben gemeinsam mit dem Apollo-Chor unter Regie von Christiane Sauer die Krönungsmesse von Mozart einstudiert. Die Aufführungen am Wochenende werden zugunsten der Obdachlosenarbeit des Franziskaner-Klosters ausgerichtet.

VON JULIA PUZALOWSKI

Die Kirchentür geht auf, ein Gewusel aus Schülern, Lehrern und Musikern entsteht. Stühle müssen im Saal aufgestellt, Instrumente an ihren Platz befördert werden. Besonders schwer ist die Orgel, zu viert wird sie vom rollbaren Untersatz gehievt. Nach einer Viertelstunde kann die Probe losgehen. Chorleiterin Christiane Sauer bleibt nur noch wenig Zeit, um die verschiedenen Gruppen aufeinander abzustimmen: den Apollo-Chor Salve Musica, das Orchester, die Solisten und den Chor des Luisen-Gymnasiums, der sich extra für dieses Projekt gebildet hat. Gemeinsam wird die bunt gemischte Gruppe aus Laien und Berufsmusikern am Samstag und Sonntag die Krönungsmesse von Mozart in der Klosterkirche darbieten.

Erlöse werden geteilt

„Dass es nicht leicht werden würde, alle unter einen Hut zu bringen, war mir klar“, sagt Christiane Sauer, die die Idee zu der Benefiz-Veranstaltung hatte. Bereits seit zwölf Jahren organisiert der Apollo-Chor Konzerte, deren Erlös zur Hälfte in die Obdachlosenarbeit des Franziskanerklosters und zur Hälfte an die Ordensgemeinschaft der Armen-Brüder des heiligen Franziskus gesteckt wird. Mit dem Luisen-Gymnasium macht dieses Jahr zum ersten Mal eine außenstehende Einrichtung mit. Den Projektchor bilden Lehrer, Eltern und 16 Schüler. Die elfjährige Maxine Niggehoff ist die jüngste Teilnehmerin. „Ich singe gerne, und ich finde es schön, etwas zum guten Zweck beitragen zu können“, sagt die Sechtklässlerin. „Etwa 25000 Euro haben wir in den vergangenen zwölf Jahren eingespielt“, schätzt Martin Held, der sich als ehemaliger Vorsitzender des Apollo-Chores um die Finanzen kümmert. Möglich ist das Projekt nur, weil erstens Sponsoren für eine Anzeige im umfangreichen Programmheft bis zu 250 Euro bezahlen. Und zweitens, weil alle Beteiligten einen Großteil der Arbeit ehrenamtlich leisten.

Seit Januar probte Sauer mit den Schülern in der Schule, viermal dann in der Kirche. Neben dem guten Zweck ist der Berufsmusikerin noch etwas anderes wichtig: „Ich möchte den Jugendlichen zeigen, dass klassische Musik äußerst spannend sein kann.“ Die Mitglieder des Apollo-Chores sind zwölf bis 80 Jahre alt, „und die Jugendlichen haben sich allen gegenüber freundlich und sozial verhalten.“ Schön ist aus Sauers Sicht außerdem die Mischung von jungen und klaren Stimmen mit denen erfahrener Sänger.