„Das dreizehnte Benefizkonzert“


Händel „Der Messias“: das dreizehnte Benefizkonzert

Dreizehn, die Zahl nach dem Dutzend

Eine willkürliche Zusammenstellung und zweifelsohne unvollständige Abfolge von Definition, Ordnungsfaktor, Bedeutung für Glück und und Unglück in Geschichte und Religion, Volks- und Aberglauben der Zahl 13

Definition

Die Dreizehn (13) ist die natürliche Zahl zwischen Zwölf und Vierzehn. Sie ist die erste Zahl im alten Zwölfer-System und insofern aus den anderen Zahlen heraus gehoben. Sie ist ungerade und eine Primzahl.

Mathematik

Eine Primzahl ist eine natürliche Zahl, die größer als eins und nur durch sich selbst und durch eins teilbar ist. Das Wort Primzahl kommt aus dem Lateinischen „numerus primus“ und bedeutet: die erste Zahl. Die kleinste Primzahlen sind: 2, 3, 5, 7, 11, 13, 17, 19, 23, 29, 31, 37, 41 …

Bereits die antiken Griechen interessierten sich für die Primzahlen und entdeckten einige ihrer Eigenschaften. Ansonsten fand sie keine praktische Anwendung. Dies änderte sich erst mit dem Aufkommen elektronischer Rechenmaschinen.

Chemie

Die Gruppe 13 im Periodensystem der Elemente wird als Gruppe der Erdmetalle oder auch Borgruppe bezeichnet. Außerdem ist das Element mit der Nummer 13: Aluminium (Al). Früher wurde die gesamte Borgruppe als Erdmetalle bezeichnet, abgeleitet von der Tonerde, einem Aluminiumoxid. Das war jedoch irreführend, da Bor (B) zu den Halbmetallen gerechnet wird. Heute werden als Erdmetalle nur die Elemente Aluminium (Al), Gallium (Ga), Indium (In), Thallium (Tl) und Ununtrium (Uut) bezeichnet. Die Erdkruste besteht zu 7,3 % aus Elementen der Borgruppe, die meist als Oxide vorliegen. Davon fallen 99,94 % auf Aluminium. Die übrigen Elemente der Borgruppe sind selten.

Religion

Im apokryphen Koptischen Ägypter-Evangelium wird vom Gott der 13 Äonen gesprochen. In der Apokalypse des Adam werden in einer Litanei nacheinander 13 Königreiche im Zusammenhang mit der Herkunft eines Erlösers beschrieben. In der gnostischen und apokryphen Schrift Masanes wird von 13 Siegeln gesprochen, wobei das letzte und 13. Siegel einem schweigenden unbekannten Gott zugeordnet wird. Bei den Maya gab es in ihrer klassischen Periode 13 Himmel und in mehreren Kalendersystemen des präkolumbianischen Mesoamerikas existierten dreizehntägige Zeiteinheiten, die sog. Trecenas.

Das Mystische zur Zahl 13 bedeutet allgemein gehalten, dass das Vollständige, die dem Menschen gegebene Grenze, überschritten wird; die mystische jüdische Kabbala (Geheimlehre) kennt 13 böse Geister. 13 ist die Zahl der babylonischen Unterwelt und deshalb eine Unglückszahl, wie sie auch bis heute noch im Volksglauben geblieben ist. 13 überschreitet das Vollkommene, die Einheit von Gott und der Welt, die ansonsten durch die Zahl 12 symbolisiert wird.

Im 2. Buch Mose, Kapitel 34, werden die dreizehn Eigenschaften Gottes angeführt. In der Bibel hat die 12 an sich eine harmonische Wirkung. Beim Abendmahl hingegen waren 13 Personen anwesend. Die Aussage, der 13. sei der Verräter Judas gewesen, ist aus logischen Gründen nicht haltbar, wird aber in diesem Zusammenhang gerne verwendet.

Die Bar Mitzwa, der jüdische Übergangsritus für Knaben, findet an deren dreizehntem Geburtstag statt. Dem liegt der Gedanke zu Grunde, dass im Verlauf des gesellschaftlichen Lebens eines Individuums zahlreiche Übergänge zwischen zwei Lebensstadien oder sozialen Zuständen vollzogen werden müssen (Kindsein und Erwachsensein, Ledigkeit und Ehe o. dgl.). Diese wurden vor allem in nichtindustriellen Gesellschaften als potentielle Gefahr angesehen, die rituell bewältigt werden musste. Die entsprechende Zeremonie für Mädchen (Bat Mitzwa) wird mit dem 12. Lebensjahr begangen.

Glückszahl

Die Zahl 13 war zwar die allererste gezogene Zahl bei den deutschen Lotto-Ziehungen „6 aus 49“, bleibt aber generell die mit Abstand am seltensten gezogene Zahl.

In der jüdischen Tradition ist die 13 eine Glückszahl und ein Symbol Gottes, weil sie über der Zwölf steht. Der jüdische Kalender richtet sich nach dem Mond, so dass am 14. eines Monats immer Vollmond ist. Wenn der Vollmond auf einen Sabbat fällt, ist das ein Glücksfall und somit Freitag der 13. auch etwas Positives.

Unglückszahl

Die irrationale Furcht vor der Zahl 13 wird Triskaideka-Phobie genannt. Menschen mit dieser Angst meiden Räume, Stockwerke oder allgemein die Zahl 13. Diese weit verbreitete Angst geht so weit, dass in Gebäuden oftmals das 13. Stockwerk fehlt bzw. nicht ausgeschildert ist, in Flugzeugen oftmals die 13. Reihe in der Nummerierung ausgelassen wird, in Krankenhäusern und Hotels auf ein Zimmer 13, auch in vielen Motorsportserien auf die Startnummer 13, verzichtet wird.

Der dreizehnte Tag eines Monats gilt in westlicher Tradition als Unglückstag, besonders wenn er auf einen Freitag fällt. Auch Adam und Eva sollen an einem Freitag, den 13. von den ihnen verbotenen Früchten des Baumes der Erkenntnis gekostet haben. Diese krankhafte Angst wird Paraskavedekatria-Phobie genannt.

Solche Phänomene können im Einzelfall dazu führen, dass Betroffene Reisen und Termine absagen oder sich nicht aus dem Bett trauen. Eine Auswertung von Krankmeldungen der Jahre 2006 bis 2008 ergab, dass an solchen Tagen drei- bis fünfmal mehr Arbeitnehmer krankgeschrieben waren als im Durchschnitt:

Der Freitag gilt im Volksglauben als ein Tag, an dem besonders viele Unfälle passieren. Auswertungen von Unfalldaten haben aber ergeben, dass sich an einem Freitag, den 13., z. B. nicht mehr Verkehrsunfälle ereignen als an einem Freitag mit anderem Datum. Im Übrigen … jedes Jahr hat zwar mindestens einen, aber höchstens nur drei Freitage, die auf einen Dreizehnten fallen, so z. B. in 2011 nur im Monat Mai und in 2012 in den Monaten Januar, April und Juli.

Noch bis 1930 galt aber etwa im protestantischen Norden Deutschlands der Freitag als Glückstag und besonders guter Termin zum Heiraten. In der Mitte und im katholischen Süden Deutschlands glaubte man dagegen eher an die Unglück verheißende Wirkung des Wochentages.

Laut einer Allensbach-Umfrage 2010 glauben 25% der Befragten, dass ein Freitag, der 13. ein Unglückstag ist. Immerhin 28% finden, dass allein die Zahl 13 schon „Schlimmes“ verheißt. Noch vor 30 Jahren waren es nur 17%, die diese Zahl fürchteten.

Verschwörungszahl

Die Zahl 13 gilt als Verschwörungszahl auf dem Ein-Dollar-Schein. Sie kommt dort 11mal vor, versteckt in Bildern und Texten. Die USA haben jedoch 13 Gründerstaaten.

Volks- bzw. Aberglaube

Lange hieß die 13 im deutschen Volksmund das „Dutzend des Teufels“; sie galt als ein Synonym für den Teufel.

Die Zahl 13 wurde auch als Bäcker- oder Fleischer-Dutzend bezeichnet. Hierbei ist sie keine Unglückszahl, sondern bezeichnet Bäcker oder Fleischer, die dem Kunden statt der verlangten 12 Stück 13 einpackten, um sich beim Verzählen nicht strafbar zu machen. Dies galt jedoch nur regional.

In einem Märchen spricht die dreizehnte weise Frau des Landes, die nicht zur Geburtstagsfeier von Dornröschen eingeladen ist, einen Fluch auf die junge Prinzessin aus. Hier ist die 13. die überzählige von den sonst üblichen 12 guten Feen.

Im Tarot, einer Art Spielkarte zum Kartenlegen, ist die 13 dem Tod zugeordnet. Sie weist hin auf transformatorische Lösungsprozesse von allen Bindungen und damit zusammenhängenden Verlusten.

Geschichte

Eines der ersten bezeugten „Unglücksereignisse“, die auf einen Freitag, den 13. fielen, war die am 13.10.1307 vom französischen König Philipp IV. befohlene Verhaftung aller Mitglieder des Templerordens. Diese mit Akribie durchgeführte Aktion führte letztlich zur Aufhebung des Ordens durch die Päpstliche Bulle „Vox in excelseo“ am 22.03.1312. Trotz der Tragik dieses Ereignisses wird es nicht als Ursprung für den Aberglauben um Freitag, den 13. gewertet.

Zwischen 1307 und 1907 fehlt es bisher an schriftlichen Erwähnungen des Freitag, des 13. als Unglückstag. Im Online-Archiv der New York Times findet sich keine Erwähnung von „Friday the 13th“ vor 1907. Die Erstausgabe der New York Times erschien rd. 56 Jahre früher am 18.09.1851.

Der Amerikaner Thomas William Lawson, der gegen Ende des 19. Jhd durch Börsenspekulationen zum Multimillionär geworden, war schrieb 1907 den Börsenroman „Friday the 13th“, der in Deutschland noch im selben Jahr erschien. Er wird landläufig als Erfinder dieses Schreckentermins angesehen.

Eine häufige Behauptung ist auch die, dass der „Black Friday“ an der Legende um den Freitag, den 13., mitgewirkt haben soll. Dem widerspricht jedoch die Tatsache, dass der amerikanische Börsenkrach von 1929 bereits an einem Donnerstag begann. Im allgemeinen Bewusstsein verknüpfte sich dieser aber später mit dem Freitag, weil es zur damaligen Zeit in den USA aufgrund der Zeitverschiebung in Europa bereits Freitag war.

Redewendung: „Jetzt schlägt‘s dreizehn!“ Dieser Ausruf kennzeichnet salopp einen Einspruch oder Protest, wenn etwas über ein als zumutbar anzusehendes oder noch vertretbares Maß hinausgeht.

Im Aberglauben gilt die 13. Stunde, die Stunde nach Mitternacht als Geisterstunde, als Stunde des Übersinnlichen. Diese Deutung ist als Quelle für den vorgenannten Ausruf jedoch nicht verbürgt.

Eine andere Deutung leitet sich von der Tageseinteilung in 12 Stunden vormittags und 12 Stunden nachmittags ab. Eine Glockenuhr schlägt immer nur 12-mal; daher die Redensart: „Jetzt schlägt‘s dreizehn!“, als Ausdruck für ein ungewöhnliches Ereignis.

Nachwort

Das 13. Benefizkonzert in Folge in der Klosterkirche der Franziskaner
ist in dieser beharrlichen Kontinuität ein ausgesprochener Glücksfall
und das allein schon deshalb, weil es nicht auf einen Freitag gefallen ist:
Dafür haben Jahr für Jahr wir gesorgt.